Abstract
Sexualerziehung und sexuelle Bildung sind Gegenstand anhaltender Kontroversen über die angemessene und legitime Einrichtung und Gestaltung des Bildungssystems in liberalen Demokratien. Zur Debatte stehen Fragen nach der normativen Legitimation, den Inhalten und den Folgen von Sexualerziehungsprogrammen, die Vorgaben machen, ob und wie, wann und mit welchen Schwerpunktsetzungen Sexualität an öffentlichen Schulen zum Thema gemacht werden sollte. Im Streit über den legitimen Umgang mit Sexualität, sexuellen Orientierungen und Praktiken in schulischen Curricula konfligieren unterschiedliche Verständnisse und Auslegungen von Interessen, Aufgaben, Rechten und Verpflichtungen von Eltern, Kindern und dem liberalen Staat.