Abstract
Innerhalb des Gesamtsystems der praktischen Philosophie John Stuart Mills erfüllt der Begriff der Lebenskunst, oder der „art of life“ und der dazugehörigen „theory of life“, eine zentrale systematische Funktion. Die Abschnitte über die Kunst oder das Handwerk des Lebens haben in der Rezeption der Mill’schen Philosophie besondere Bedeutung, weil in ihnen Ansatzpunkte zu finden sind, mit denen sich die mitunter sehr disparaten Positionen Mills innerhalb der praktischen Philosophie in ein kohärentes Gesamtsystem fassen lassen. So werden Grundunterscheidungen innerhalb dieses Theorieelements angeführt, um die Spannung zwischen dem Nutzenprinzip, das die axiologische Grundlage der gesamten praktischen Philosophie Mills darstellt, mit spezifischeren Normen der Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit aufzulösen.