Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt (
2006)
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Abstract
Die verbreitete Meinung, boses Tun erfordere eine bose Absicht, ist nach Ingolf U. Dalferth eine fragwurdige Ubervereinfachung. Der Primat des Bosen liegt nicht im Wollen, sondern in der Erfahrung des Bosen, im Widerfahrnis des Ublen. Was zahlt, ist das Leiden der Betroffenen. Aber auch dieser Ansatz kann zu abwegigen Ubervereinfachungen fuhren, wenn Leiden mit Bosem gleichgesetzt wird. An diesem Punkt beginnen die Uberlegungen der Studie. Fur Dalferth ist die entscheidende Frage, ob Leiden in jedem Fall als Boses verstanden werden muss. Seine Antwort ist theologisch und ethisch differenziert und veranschaulicht in praziser Sprache die zu Grunde liegenden aktuellen Lebensphanomene an vielen gut verstandlichen Beispielen. Am Ende des Bandes werden Deutungs- und Bewaltigungsstrategien von Leiden und Bosem diskutiert, die den unverzichtbaren Beitrag von christlichem Glauben und Religion zum Umgang mit Leiden und Bosem aufzeigen und auch fur Nichtchristen verstehbar machen. Die Studie ist wahrend des Aufenthalts von Dalferth am Wissenschaftskolleg zu Berlin entstanden und in ihrer lebenspraktischen Ausrichtung ein hoch zu schatzender Gewinn fur alle Leserinnen und Leser.