Abstract
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, wie die disziplinären Bezüge des niedersächsischen Schulfaches Werte und Normen und vergleichbarer multidisziplinärer Ethikfächer ausgestaltet werden sollten, sofern diese bislang über keine klare Verortung zwischen Philosophie, Religionswissenschaft und weiteren Disziplinen verfügen. Es wird erstens dafür argumentiert, dass für das Fach Werte und Normen eine Leitdisziplin festgelegt werden sollte, insbesondere, um so auf strukturelle Herausforderungen in der Ausbildung von Lehrpersonen und der fachlichen Unterrichtsqualität zu reagieren. Zweitens wird mit Blick auf die Zugehörigkeit von Werte und Normen zur Gruppe der Ethikfächer dafür argumentiert, dass diese Funktion von der Philosophie übernommen werden kann und sollte, bei gleichzeitiger Berücksichtigung weiterer Bezugswissenschaften. Vor diesem Hintergrund wird der Einwand diskutiert und zurückgewiesen, dass für den schulischen Unterricht lediglich Fragen und Probleme relevant seien, nicht aber deren disziplinäre Verortung.