Abstract
Georg Simmels späte Abhandlungen zur Philosophie der Kunst stehen nahezu durchgängig im Zeichen seiner Lebensphilosophie. Dabei markiert das Jahr 1911 mit der Veröffentlichung der Aufsatzsammlung Philosophische Kultur einerseits einen Rückblick auf bisherige Arbeiten zu künstlerischen und kulturellen Phänomenen. Andererseits steht es aber auch für den Aufbruch zu einer nun intensivierten Beschäftigung mit kunstphilosophischen Fragen, die in der Essaysammlung vor allem durch Aufsätze zu Auguste RodinRodin, Augustesowie zu MichelangeloMichelangelo Buonarotti repräsentiert werden. Beide Künstler sollten auch in den Jahren nach 1911 immer wieder als Referenzfiguren in den Texten auftauchen. Der späte Simmel widmet sich sodann in einer Reihe von Aufsätzen mit besonderem Nachdruck einer kunstphilosophischen Auseinandersetzung mit Goethe und Rembrandt. Zudem behandelt er Phänomene aus dem Überschneidungsgebiet von Kunstphilosophie, Ästhetik und Kunstgeschichte, etwa in einem Essay zur Ästhetik der Alpen oder zum Problem des Porträts.