Ich, Körper, Geschlecht. Die rechtlichen Implikationen der Sexualität in der Grundlage des Naturrechts (1796)

Fichte-Studien 44:275-288 (2017)
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Abstract

The paper discuses topics related to individuality, human corporeality and gender in Foundations of Natural Right (1796) within a systematic point of view. According to Fichte, the notion of human corporeality is crucial to achieving the foundations of right. In this context Fichte applies a gender-neutral notion of the human body: all individuals are equal despite their gender differences, because reason is neither masculine nor feminine. Besides the male/female binary, Fichte does not discuss issues of sexual identity or orientation. Furthermore, it seems no longer plausible nowadays to defend his position on the social role of women. Nevertheless, Fichte’s conception provides fruitful hints for the analysis of relevant issues in current debates on human corporeality and gender. Die Arbeit untersucht unter einem systematischen Gesichtspunkt Fragen der Individualität, der Körperlichkeit und der Sexualität in der Grundlage des Naturrechts. Das Spezifikum des Ansatzes Fichtes besteht dort erstens darin, die Relevanz der Körperlichkeit für die Grundlegung des Rechts zu zeigen und zweitens, die Auffassung dieser im Sinne der Geschlechtsneutralität zu bestimmen. Fichte argumentiert im Sinne der Gleichberechtigung aller Individuen innerhalb der Rechtsgemeinschaft. Die Kraft seiner Position liegt in der Formulierung eines konsistenten Körperbegriffs, der erreicht wird, ohne auf anthropologische Bestimmungen rekurrieren zu müssen. Die geschlechtliche Bestimmung zählt zu den Unterschieden unter Individuen, die die Konstituierung einer Gemeinschaft von gleichberechtigten Individuen nicht beeinflussen, da die Vernunft weder männlich noch weiblich ist. Obwohl man bei Fichte keine Hinweise auf eine Auseinandersetzung mit Fragen der sexuellen Identität und Orientierung findet, die über das binäre Verständnis des Männlichen und des Weiblichen hinausgeht, und generell seine Position, was die gesellschaftliche Rolle der Frau angeht, heutzutage nicht mehr plausibel erscheint, wird in der Arbeit aus den oben zusammengefassten Gründen die These vertreten, dass Fichtes Konzeption fruchtbare Impulse zur Reflexion für Fragen bietet, die heute noch im Zentrum der Debatte zur Körperlichkeit und Sexualität stehen und als offene Probleme gelten.

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