Abstract
Whitehead and others have decried the ,,bifurcation of nature“, that is, the split between the world depicted by science, which lacks such phenomena as purpose, meaning, and value, and the world of human experience, which is largely constituted by those same phenomena. In order to guide our thinking about how this split might possibly be overcome, I propose three guiding principles, which I hope will be widely accepted: (1) The reality of the human world; (2) The cognitive excellence of empirical science; and (3) The unification of knowledge. All three of these principles are eminently reasonable, and yet they appear to form an inconsistent triad. Naturalism, as the metaphysical worldview extrapolated from empirical science, is distinguished from empirical science as such. I propose that the only way to reconcile the three guiding principles is to reform naturalism in such a way as to recognize the objective reality of biological purpose. Such a reform in the foundations of biology might then provide us with a foundation for reconstructing our view of the human world. The argument in support of this proposed reform proceeds in two stages. First, as pars destruens, I show that naturalism as usually construed is anyway untenable, because the two chief theories by means of which biological purpose is supposed to be reduced to mechanism - the theory of natural selection and the theory of cybernetic control - fail as reductive schemas because each theory tacitly presupposes purpose at a crucial point in its explanatory structure. Second, as pars construens, I discuss the possibility of using some concepts borrowed from nonlinear dynamics and condensed-matter physics as a way of directly representing biological purpose as a real, emergent phenomenon. Finally, I end with a brief reflection on the implications of the doctrine of ontological emergence for the principle of the unification of knowledge. German Whitehead und andere Autoren haben die ,,Verzweigung der Natur“, d. h. die Kluft zwischen der von den Naturwissenschaften beschriebenen Welt, die keine Phänomene der Art von Zielen, Bedeutung und Wert enthält, und der Welt der menschlichen Erfahrung, die weitgehend von eben diesen Phänomenen konstituiert ist, beklagt. Um unsere Überlegungen darüber, wie diese Kluft eventuell überwunden werden kann, zu leiten, schlage ich drei Leitprinzipien vor, von denen ich hoffe, daß sie weitgehend akzeptiert werden: (1) die Realität der menschlichen Welt; (2) die kognitive Exzellenz der empirischen Wissenschaft; und (3) die Vereinheitlichung der Erkenntnis. Alle drei Prinzipien scheinen in hohem Masse vernünftig, und dennoch scheinen sie eine inkonsistente Triade zu bilden. Der Naturalismus als die metaphysische Weltauffassung, die aus der empirischen Wissenschaft extrapoliert wird, sollte von der empirischen Wissenschaft als solcher unterschieden werden. Ich schlage vor, daß die einzige Art und Weise, die drei Leitprinzipien zu versöhnen, in einer Reform des Naturalismus besteht derart, daß die objektive Realität biologischer Zielsetzung anerkannt wird. Eine solche Reform in den Grundlagen der Biologie kann dann eine Grundlage bilden für eine Rekonstruktion unserer Auffassung der menschlichen Welt. Das Argument für die vorgeschlagene Reform geht nach zwei Stufen vor. Zuerst, als pars destruens, zeige ich, daß der Naturalismus in seiner üblichen Fassung sowieso unannehmbar ist, weil die zwei hauptsächlichen Theorien, durch welche biologische Zielsetzung angeblich auf einen Mechanismus reduziert werden kann - die Theorie der natürlichen Selektion und die Theorie der kybernetischen Kontrolle - keineswegs als reduktive Schemata taugen, weil jede Theorie stillschweigend Zielsetzung an einer entscheidenden Stelle ihre erklärenden Struktur voraussetzt. Zweitens, als pars construens, diskutiere ich die Möglichkeit, bestimmte Begriffe aus der nichtlinearen Dynamik und aus der Festkörperphysik einzusetzen, um biologische Zielsetzung als ein reales, emergentes Phänomen direkt zu repräsentieren. Ich schließe den Aufsatz mit einer kurzen Reflektion über die Konsequenzen der Lehre der ontologischen Emergenz für das Prinzip der Vereinheitlichung der Erkenntnis ab.