Abstract
Die Herausforderungen sind zahlreicher und tiefgründiger denn je und die Lösungen der Probleme hinken der Zeit hinterher. Kommunale Schulen, Marktplätze, Sportvereine, Kultureinrichtungen und Nachbarschaften sind ein besonders sensibler Resonanzboden. Das Bewusstsein, in Dauerkrisen zu leben, macht sich zu allererst im unmittelbaren örtlichen Lebensumfeld bemerkbar. Neben den gewohnten Sachthemen müssen daher auch die Krisenmentalität und die Fragen von Daten und Projekten als Herausforderungen angegangen werden. Den universellen 17 Zielen der VN Agenda 2030 haben die Nationalstaaten zugestimmt. Sie geben den Handlungsauftrag in den jeweiligen nationalen Regierungsapparat weiter, bis er die lokale Ebene erreicht. Der deutsche Föderalismus ordnet die Kommunen den Ländern zu. Für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie strukturiert diese Zuordnung die Rollenverteilung. Das ist mitunter kompliziert und eröffnet zugleich viele Möglichkeiten des Ausprobierens und einen Wettbewerb von Ideen. Der Beitrag hinterfragt das Rollenverständnis kritisch und beschreibt den aktuellen Stand der kommunalen Berichterstattung zur Nachhaltigkeit, der Vorreiter-Kommunen und der Beschaffung. Er wirft einen Blick auf die Entwicklung kommunal eigenständiger Nachhaltigkeitslösungen und endet mit einer positiven Vision zur kommunalen Nachhaltigkeit im ländlichen Raum und in den urbanen Siedlungen. Der Beitrag verarbeitet eigene Erfahrungen und Aktionen im Rahmen der Tätigkeit des Autors als Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung und in der Beratung von Regierungen und Stakeholdern.