Abstract
Phänomenologisch fundierte Vignetten als erfahrungsträchtige, prägnante Erzählungen fokussieren ausgewählte Erfahrungsvollzüge beim schulischen Lernen. Durch eine Bevorzugung der leiblichen Wahrnehmung werden vielfältige Tätigkeitsmodi im Feld sozialer und kultureller Praxis jenseits didaktischer Anleitung und pädagogischer Intervention ersichtlich. Zugleich geraten die Praxis des Lernens und implizit auch jene des Lehrens als bestimmte räumliche, zeitliche, aber vor allem leibliche Praktiken in den Blick. Ausgehend von der These, dass sich in einer Pädagogik, die den Leib ernst nimmt, die Ansätze von Phänomenologie und Praxistheorie im Vollzugscharakter von erfahrungsgebundener Praxis treffen, wird in einer szenisch-performativen Vignetten-Lektüre der Versuch unternommen, ausgewählten Erfahrungsvollzügen in leibphänomenologischer und praxistheoretischer Perspektive nachzugehen, um darüber hinausgehend den leiblichen Vollzug von pädagogischen Praktiken selbst nachzuzeichnen. Worin liegt das besondere Potenzial einer Verflechtung von Leibphänomenologie und Praxistheorie für einen schulischen Ansatz einer Pädagogik der Leiblichkeit?