Abstract
In der Bezeichnung der Welt als kosmos schwang ursprünglich zugleich ein positives Urteil über dessen ästhetischen Wert mit: das Wort kosmos konnte neben ›Ordnung‹ und ›Disziplin‹ auch ›Schmuck‹ oder ›Kleinod‹ bedeuten. Von Aristoteles wird, wie zu seiner Zeit üblich, der Begriff allerdings bereits in einem wertfreien Sinne gebraucht, offenbar austauschbar mit anderen, ebenso neutralen Begriffen wie to pan oder ouranos im Sinne von ›Weltganzem‹. Zu erforschen, wie dieser kosmos beschaffen ist und welche Ursachen und Prinzipien die natürliche Welt der Körper und Lebewesen lenken und erklären können, ist Aufgabe der Naturphilosophie, insbesondere der Kosmologie.