Abstract
„Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“ Dieser Eingangssatz Immanuel Kants in der Vorrede zur ersten Auflage seiner Kritik der reinen Vernunft ist berühmt. Nicht nur das. Er trifft anthropologisch auch so ins Schwarze, dass er einen nahe liegenden Ausgangspunkt für eine rationale Theologie darstellt, wie noch gezeigt werden soll.