Abstract
Dieser Beitrag erkundet und beschreibt das anthropologische Konzept einer sensorisch und besonders klanglich bestimmten Persona. Hintergrund bilden hierbei die künstlerischwissenschaflichen Forschungsmethoden des Soundwalks nach Hildegard Westerkamp, des Sensobiographic Walking oder Sensory Memory Walks nach Helmi Järviluoma sowie Jean-Luc Nancys Körperbegriff und Mario Perniolas Entwurf einer sensorisch verankerten Ideologie unter dem Begriff der Sensologie. Am Ende des Beitrags steht der Vorschlag einer Anthropologie, die sich dezidiert anti-normalistisch und nicht-heteronormativ versteht: eine Anthropologie nicht des Posthumanen, das allzu oft reale Diversität, soziale und materiale Differenzen sowie die Partikularitäten und Idiosynkrasien ignoriert und verdrängt; stattdessen argumentiert dieser Beitrag für eine Anthropologie des Inhumanen, der sogenannten „humanoid aliens“. Diese Anthropologie versteht sich dann als eine Xenologie, als eine Erforschung des Fremden.