In Ralf Stoecker, Christian Neuhäuser & Marie-Luise Raters (eds.),
Handbuch Angewandte Ethik. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler. pp. 39-42 (
2011)
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Abstract
NichtEthikempirische zuletzt aufgrund ihrer wachsenden quantitativen Bedeutung sind empirisch arbeitende Ansätze aus der Diskussion um den moraltheoretischen Hintergrund Angewandter Ethik nicht mehr wegzudenken. Der Ausdruck ‚empirisch‘ charakterisiert wissenschaftliche Arbeiten, deren Ergebnisse auf systematisch angelegten Beobachtungen von sozialen oder natur-/lebenswissenswissenschaftlichen Vorgängen beruhen, bzw. die Interventionen in entsprechende Vorgänge vornehmen und deren Ergebnisse strukturiert erfassen. In der Ethikforschung wird diese Art wissenschaftlichen Vorgehens zuweilen unter dem Schlagwort einer ‚empirischen Ethik‘ diskutiert (Musschenga 2005; Vollmann/Schildmann Vollmann, Jochen/Schildmann, Jan (Hg.): Empirische Medizinethik. Konzepte, Methoden und Ergebnisse. Berlin 2011.), was insofern irreführend sein kann, als begrifflich unklar bleibt, ob normativ-ethische Fragen alleine durch die Anwendung empirischer Methoden beantwortet werden sollen oder ob die empirische Forschung mit anderen (analytischen, hermeneutischen etc.) Ansätzen kombiniert oder in dieselben integriert wird. Ersteres Vorgehen wäre vor dem Hintergrund bestimmter metaethischerMetaethik Positionen (etwa eines starken NaturalismusNaturalismus) prinzipiell denkbar, ist aber im Bereich der ‚empirischen Ethik‘ zumeist nicht intendiert.