Rhetorik

Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 96 (3):397-404 (2010)
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Abstract

Gesamtgesellschaftlich gesehen hat Rhetorik als Lehre vom überzeugenden Reden in den letzten dreihundert Jahren sichtlich an Bedeutung verloren. Heute verlangt die Politik zwar mehr Rederei von der Gesellschaft als je zuvor. Aber Rhetorik hat keine gesellschaftlichen Funktionen mehr. Jeder muss reden können. Wer es nicht kann, gilt als Fall für die Medizin. Als Vorbereitung auf spezielle Herrschaftsfunktionen ist Rhetorik daher nicht mehr gefragt. Auch ihr Nutzen für das Individuum ist zweifelhaft geworden. Persönlichkeit zu sein, bedeutet, jeder muss stets als derselbe wieder erkannt werden können. Deshalb kann er sich nicht beliebig überreden lassen. Das muss auch der jeweilige Gesprächspartner anerkennen. Diskussionen können daher kaum mehr als Taschentuchduelle sein. Das erklärt, warum Rhetorik heute nur noch in Management-Kursen, Parteiseminaren und Volkshochschulen gelehrt wird.

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