Oldenbourg Wissenschaftsverlag (
2013)
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Abstract
Die Zeit der mittelalterlichen Könige und Kaiser galt in der nationalsozialistischen Geschichts- und Kulturpolitik als erste Phase "deutscher Größe" und als Vorwegnahme und historische Rechtfertigung des von den Nationalsozialisten angestrebten "großgermanischen Reiches". So galt auch die mittelalterliche Kunst als ein früher Ausdruck des deutschen Nationalcharakters, und entsprechend konnte sie sowohl als Vorbild für eine neu zu schaffende, nationale und "volksverbundene" Kunst in Anspruch genommen als auch gegen die "Entartungen" der modernen Kunst ins Feld geführt werden. Im Zentrum der Publikation steht die Praxis der Mittelalter-Kunstgeschichte im Nationalsozialismus, ihre Vorgeschichte und unmittelbaren Folgen. Analysiert werden die Gegenstände, Begriffe, Methoden und Deutungsmuster, mit denen mediävistische Kunstgeschichte im Nationalsozialismus operierte, und die Popularisierung des Mittelalterbildes in Schrifttum, Film und Veranstaltungen.