Pathische Ästhetik: Ludwig Klages und die Urgeschichte der Postmoderne

Heidelberg: Universitätsverlag Winter (2015)
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Abstract

English summary: In looking at the concept of "pathisch," meaning a receptive self, abandoning itself to an artefact or an image of life with an observing, experiencing, suffering attitude, this volume addresses change and uniformity in the theories of perception, the critique of logocentrism and that of the subject up to authors of post-structuralism, in particular Jacques Derrida and Michel Foucault, Roland Barthes and Paul Virilio. It claims and concludes that over a long period of time, 'pathic aesthetics' have formed one of the most influential counter- discourses to the modern concept of the subject. German description: Das Adjektiv 'pathisch' erwahnen altere Nachschlagewerke noch mit einem Hinweis auf Ludwig Klages. Es meint ein rezeptives Selbst, das ohne eigene Aktivitat schauend, erlebend, 'leidend' an ein Artefakt oder ein Bild der Lebenswelt hingegeben ist. Das 'wirkliche Erlebnis' gehort zu den transitiven Lebensvorgangen und setzt das Selbst von der Subjektstelle an diejenige des Objekts: Die Gemutsbewegung widerfahrt, das Ich fallt dem lebendigen Geschehen anheim. Von dieser vitalistischen Definition ausgehend, fragt das vorliegende Buch nach dem Wandel und der Konstanz in den Theorien der Wahrnehmung, in der Kritik des Logozentrismus und derjenigen des Subjekts bis zu den Autoren des Poststrukturalismus, hier vor allem Jacques Derrida und Michel Foucault, Roland Barthes und Paul Virilio. Die 'Pathische Asthetik' will damit an den Anfang einer 'Urgeschichte der Postmoderne' zuruck verwiesen. Sie geht aus von der Geistkritik der spaten Lebensphilosophie, denn der Terminus ist durch Ludwig Klages vorgegeben. Der Begriff beansprucht demnach, den Zeitraum eines Jahrhunderts abzudecken. Er historisiert den Theorierahmen des Poststrukturalismus und die Epoche der Postmoderne von deren Ende her - und entwickelt darin kritische Bezuge, die selten so gesehen wurden. Pathiker sind demnach nicht Treibende, sondern Getriebene: Gegenfiguren zu allen Tatheroen seit der Antike. Willenlos uberlassen sie sich dem Spiel ihrer Einfalle und trotzen darin den Machern und Handelnden, deren Dasein im Wollen aufzugehen scheint. Der Pathiker steht auf der Seite des Vitalen, Wesensnotwendigen, wahrend der Tatmensch eigenmachtig Akte vollbringt, mit denen er die Wirklichkeit und nach deren Auffassungsgabe die Welt fragmentiert und im Erkennen auf den Begriff bringt. Das ist ein radikaler Dualismus, dem jede Form der Vermittlung und Versohnung fremd bleibt. Uber lange Zeit ist darum die 'Pathische Asthetik' einer der wirkmachtigsten Gegendiskurse zum modernen Subjektverstandnis gewesen.

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