Abstract
ZusammenfassungSpätestens seit Schopenhauer herrscht das Missverständnis, die ästhetische Beziehung eines schönen Objekts zu einem Subjekl verstehe Kant so, dass sie vom Objekt ausgehe, und zwar allein soweit das Subjekt in entsprechend ästhetischer Einstellung bleibe, nämlich willenlos‐passiv in rein rezeptiver Kontemplation. Es unterläuft indes allein darum, weil dabei nicht genügend berücksiclitigt wird, was Kant unter praktischer und vor allem theoretischer Einstellung versteht, auf denen er die ästhetische gerade dadürch begrundet, dass er über jene als Fundamente diese in bestimmter Weise noch hinausgehen lässt. Holt man dies nach, so wird auch klar, dass ästhetische Einstellung nach Kant keineswegs in jener Rezeptivität bestehen kann, sondern sogar noch über theoretische und praktische hinaus als eine ganz besondere Spontaneität und Intentionalität ergehen muss und damit gerade aus äusserster Freiheit als äusserstem Willen