Abstract
Diagnostik und Klassifikation der akuten myeloischen Leukämie (AML) beruhen auf zytologischen und zytogenetischen Charakteristika. Eine Individualisierung der Diagnostik und Therapie wird für AML mit normalem Karyotyp (CN-AML) durch den Nachweis spezifischer Genmutationen zunehmend ermöglicht. In einem systematischen Literaturreview und Metanalyse wurde die Mutation FLT3-ITD bei CN-AML untersucht. Eine systematische Literaturrecherche aller Veröffentlichungen der Datenbanken Embase, Pubmed, Healthstar, BIOSIS, ISI Web of Knowledge und Cochrane wurde für den Zeitraum 2000 bis März 2012 im Hinblick auf die Mutation FLT3-ITD bei Patienten mit CN-AML und einem Alter von 15–65 Jahren durchgeführt. Der Literaturrecherche folgte eine Literaturselektion, eine Datenextraktion und eine qualitative sowie quantitative Informationssynthese in Form einer Metaanalyse. Achtzehn Veröffentlichungen konnten in die qualitative Analyse zur CN-AML eingeschlossen werden. Daten von 3 Publikationen zum Gesamtüberleben mit insgesamt 1.203 Patienten gingen mit Bezug auf den Marker FLT3-ITD in die Metaanalyse ein. Für FLT3-ITD zeigte sich eine statistisch signifikante schlechtere Prognose mit einer hazard ratio von 2,19 für das Gesamtüberleben bei CN-AML. FLT3-ITD ist im Vergleich zum Wildtyp mit einer schlechteren Prognose in Bezug auf den Krankheitsverlauf bei AML assoziiert. Die Analyse von FLT3 sollte bei der AML berücksichtigt werden