Baden-Baden: Nomos (
2018)
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Abstract
Was macht heute die Wirklichkeit der Familie aus und wie erklart sich ihre Vernachlassigung im protestantisch-ethischen Diskurs? Beide Fragen hangen sachlich zusammen: Sabine Plonz entwickelt einen praxis- und regimetheoretischen Begriff der Familie, der normative Aspekte einbezieht. Sie stellt dar, wie restaurativ und patriarchalisch denkende protestantische Akteure die Ideologie- und Sozialgeschichte von Wohlfahrtsstaat und Familie beeinflusst haben; und sie zeigt, wie diese Moraldiskurse den Regimewandel spiegeln. Viele Quellenzitate machen die Rekonstruktion lebendig. Uberlegungen zu einer evangelischen Ethik des privaten Lebens nehmen die gewonnenen Einsichten auf. Das Werk konfrontiert die Theologie erstmals mit hegemonie-, geschlechter- und religionskritischen Analysen ihrer Diskurse. Es erganzt die Familien-, Wohlfahrts- und Geschlechterforschung um die Dimension des Moralregimes. So eroffnet das engagiert geschriebene Buch neue Perspektiven fur Ethik und politische Praxis.