Abstract
In diesem Aufsatz werden die Veröffentlichungen des Jesuiten Erich Przywara und der sehr einflussreichen jesuitischen Zeitschrift Stimmen der Zeit aus den frühen 193oern Jahren und besonders aus dem Jahr 1933 analysiert. In diesem Zusammenhang antworte ich auch meinen Kritikern. Außerdem werden die Hintergründe und Quellen der spezifischen Form des Antisemitismus dargestellt, die in den Stimmen der Zeit vertreten wurde. Deutsche Jesuiten propagierten 1933 durchaus radikale Positionen in der Zeitschrift. In dem katholischen Blatt liest man u. a., dass die Juden dem deutschen Volk mehr Schaden als Nutzen brächten. Es wurde damals auch die nordische Rasse als für Herrschaft besonders geeignet bezeichnet. Im letzten Teil dieses Aufsatzes werden Przywaras spätere Briefe an Carl Schmitt, den gläubigen antisemitischen deutschen Katholiken, analysiert. Sie zeigen, dass Przywara von dessen antidemokratischer politischer Theorie der 1930er Jahre zutiefst beeindruckt war und die Ideen des Kronjuristen des Dritten Reiches sogar noch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verbreiten wollte.