Understanding Superessentialism
Abstract
In diesem Aufsatz suche ich zu zeigen, a) daß Leibniz eine Lehre vertrat — den Superessentialismus -, nach der keine Eigenschaft, die ein Individuum i besitzt, i fehlen könnte, ohne daß es aufhörte, als i zu existieren/zu sein ; b) daß es im Hinblick auf die Wahrheit von a) keinen Unterschied in irgendeinem Sinne macht, wie der Begriff einer wesentlichen Eigenschaft bestimmt wird; c) daß nach Leibniz' Auffassung vollständige individuelle Begriffe individuelle Wesenheiten/Essenzen sind oder repräsentieren ; d) daß folglich die Unterscheidung zwischen vollständigen und unvollständigen Begriffen in Wirklichkeit eine Unterscheidung zwischen individuellen und spezifischen Wesenheiten/Essenzen ist; e) daß letzteres eine Differenzierung zwischen einem modal nicht-unterscheidenden und einem modal unterscheidenden Sinn von ”wesentlich“ voraussetzt; und schließlich f), daß die Unterscheidung zwischen Prädikation per se und Prädikation per accidens sich mit der Unterscheidung zwischen vollständigen und spezifischen Begriffen überschneidet. Der Rest des Aufsatzes ist einer Analyse weniger wichtiger Einzelheiten der Interpretation gewidmet