Zu "Stadt-Bildern" von Paul Klee
Bigaku 57 (1):42-55 (
2006)
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Abstract
Unter den ca. 9.000 Werken von Paul Klee gibt es ca. 180 Bilder, in denen die "Stadt" thematisiert wird. Diese Werke können die "Stadt-Bilder" genannt werden. In der bisherigen Forschungsgeschichte wurde aber auf diese Bildergruppe nicht achtgegeben. Es wurde auch nicht überlegt, welchen Sinn diese Bilder haben. Bei der näheren Betrachtung ergibt sich, dass diese Stadt-Bilder in drei verschiedenen Epochen hergestellt wurden, und der Charakter der Bilder in diesen Epochen von einander differenziert wird. In der vorliegenden Arbeit wird zunächst versucht, einen Ãœberblick über diese Stadt Bilder zu werfen. Dann werden die Bilder in der dritten Epoche eigens in Betracht gezogen, da der von Klee verstandene Sinn der "Stadt" mit der Entwicklung seiner Welt- und Naturanschauung erst in dieser Epoche in der reifen Form zum künstlerischen Ausdruck gebracht wird. Um diese Interpretation mit dem konkreten Beispiel zu belegen, wird das repräsentative Werk Klees, "Ein Blatt aus dem Städtebuch", aufgenommen und ausführlich analysiert. Es wird am Ende klar, dass Klee die in der modernen Stadt verborgene Spannung zwischen der Erde als dem Diesseits und dem Himmel als dem Jenseits mit der symbolischen Figur einer "Scheibe" und durch eine gewisse Farbenkombination als Folge seiner "Farbenlehre"darstellt