Das Neutrale – Fichtes Satz vom Grund
Abstract
Fichte entwirft in seiner Wissenschaftslehre von 1794 eine Theorie des Wissens, die das Wissen des Wissens thematisiert. Dabei leitet Fichte das Wissen von einem Grundsatz ab, der als Satz vom Grund das Subjekt vom Objekt unterscheidet und zugleich aufeinander bezieht. Dass etwas von etwas anderem unterschieden, ja mit etwas anderem verglichen werden kann, ist in einem sprachphilosophischen Sinne der Copula im Urteil zu verdanken, die Fichte im Anschluss an Leibniz’ sprachontologische Überlegungen weiterdenkt. Die Differenz von Subjekt und Objekt erfolgt so nur im „ist“, dem Sein, auf das Subjekt und Objekt zurück- und in dem sie zusammenfallen, ohne dass der Grund für die Differenz an der Differenz selbst teilnimmt, denn dieser ist indifferent. Die Copula ist so das Neutrale, etwas, was zwischen Subjekt und Objekt, ja wenn das Neutrale sich überhaupt lokalisieren lässt, befindet. In his Foundation of the Complete Science of Knowledge Fichte designed a theory of knowledge which is not knowledge of something but knowledge of knowledge. Therefore the primary task of Fichte’s system of philosophy is to show that there is a foundation of knowledge , an original unity which draws a distinction between subject and object, between the self and its other. According to Fichte, the relationship which he also calls copula represents the being as such, or the non-ground. Hence, there is an X and this X is subject on the one hand and on the other hand it is the predicates of the subject . In other terms the copula is the nameless indifferent neuter which produces difference without being different itself