Abstract
Zusammenfassung Körperliche Bewegung beschreibt einen elementaren Zugang des Menschen zur Welt - und dieser war und ist kulturell und sozial different. Geschlechter- oder Jugendkulturen, altersspezifische, ethnische oder klassenspezifische Kulturen beispielsweise sind zugleich Produzenten und Effekte unterschiedlicher Bewegungspraktiken und Bewegungsordnungen. Unterschiedliche Lebensstilmuster korrespondieren mit entsprechenden Bewegungsmustern. In globalisierten und medialisierten Gesellschaften haben sich Bewegungspraktiken, kulturelle Tanzformen und kulturspezifische Sportarten weltweit verbreitet. Gemeinhin wird die Globalisierung von Bewegungspraktiken entweder als eine weltweite Homogenisierung oder als eine lokale Differenzierung gedeutet. Wie sich aber dieser Prozess vollzieht und wie die Praktiken des kulturellen Übersetzens von Bewegung beschreibbar sind, bleibt dabei häufig ausgeblendet. Der Beitrag will der Frage des Wie nachgehen und entwirft anhand des Konzeptes der kultuellen Übersetzung eine praxistheoretische Perspektive auf den globalen Transfer von Bewegungspraktiken. An ausgewählten Beispielen wird ein praxistheoretischer Zugang auf kulturelle Übersetzungen von Bewegung skizziert.