Freiburg: Alber (
2016)
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Abstract
Diversität ist ein zentraler Topos einer Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Diskurse. Was genau ist aber gemeint, wenn von „Diversität“ oder auch „Vielheit“ und „Vielfalt“ die Rede ist? Handelt es sich um eine beschreibende Kategorie oder aber um eine, die normativ konnotiert ist? Der vorliegende Band analysiert – im Hinblick auf die Debatten um Biodiversität –, welche Bedeutungen und Funktionen „Diversität“, „Vielheit“ und „Vielfalt“ als Kategorie, Befund und Norm zukommen. Dazu rücken die Buchbeiträge die komplexen begriffs- und ideengeschichtlichen Hintergründe dieser Konzepte in den Blick, indem sie die für die Thematik zentralen philosophischen Programme von Aristoteles, Ockham, Kant, Leibniz, Bergson und Whitehead jeweils im Zusammenhang mit möglichen biologischen Bezugsebenen betrachten. Die leitende Annahme für diesen Ansatz ist: Die heutige Verwendung von „Biodiversität“ als eine deskriptive und präskriptive Aspekte umfassende Kategorie lassen sich nur angemessen würdigen, wenn man sich die kulturellen und historischen Kontexte der Konzeptionierung und Bewertung von Diversität, Vielheit und Vielfalt vergegenwärtigt.