Freiburg: Centaurus Verlag (
2011)
Copy
BIBTEX
Abstract
Die vorauseilende Frage des Buchs wird sein, wie sind Kriterien, Maßstäbe selbstverantwortli-chen und vernünftigen Handelns möglich – wenn überhaupt? Was ist der Grund legitimer mora-lischer Urteile? Läßt ein radikales Denken der Zeitlichkeit noch etwas, woran wir uns „halten“ können? Gibt es eine „Ethik ohne Geländer“? Auch wenn ein Hegelsches Denken der Ge-schichte des Geistes oder ein Kantisches Denken des intelligiblen Charakters nicht mehr möglich sind, so scheint die Frage nach der Nicht-Notwendigkeit eines metaphysischen Denkens nicht eindeutig bejaht zu sein. Wenn in dieser „Kehre“ zur Grundlosigkeit, zur Endlichkeit selbst, das Denken nicht nur zum grundnegativ-kritischen, sondern auch zum positiv-ethischen Denkens wird – wäre dies nicht eine Dialektik der Endlichkeit, Hegels letzter Streich? Diese Untersuchung hat zum Ziel, generell Wege sichtbar zu machen, die zu moralischen Urteilen führen wollen. Dabei konnte von der Sache her nicht ausbleiben, eine Gegenüberstellung zu vollziehen, welche die unterschiedlichen Ausgangspunkte aufzeigt. Der Methodische Schritt geht aus von der Alternative der Grundsätzlichkeit: Gefühl - Vernunft und deren Verquickung unter dem Begriff "emotionale Vernunft". Es kann hier selbstverständlich nicht darum gehen, die ganze Methodenlehre der Ethik auszubreiten. Die Ausführungen wollen vorrangig das Problem der Findung aufzeigen, welches sich schließlich bei allen ethischen Systemen ergibt.