Abstract
Von der Thematik des Alters in der mittelalterlichen Philosophie haben wir nach wie vor ein eher lückenhaftes Bild. Die Rezeptionsgeschichte philosophischer Altersverständnisse und –konzeptionen der Epoche folgt einem Grundmuster, das die Rezeptionsgeschichte ihrer Philosophie insgesamt widerspiegelt: Wie das Mittelalter lange ein vergleichsweise wenig erforschtes Gebiet der Geistesgeschichte darstellte, so bleibt nun die Erforschung philosophischer Altersverständnisse und –konzeptionen hinter der antiker und neuzeitlicher Altersverständnisse und -konzeptionen zurück. Und so wie lange die Philosophie des Mittelalters von ihren antiken Voraussetzungen her und in ihren Impulsen für neuzeitliches Denken rezipiert wurde, so entwickelt sich unser Zugang zu hier einschlägigen mittelalterlichen Konzeptionen, wenn überhaupt, dann anhand der Koordinaten antiker und neuzeitlicher Philosophie.