Abstract
ZusammenfassungDie bestehende Praxis der Allokation postmortaler Organspenden ist in mehrfacher Hinsicht ethisch bedenklich. Vor dem Hintergrund einer Kritik dieser Praxis fragt der Artikel, wie eine moralisch akzeptablere Verteilungspraxis aussehen könnte. Dabei wird herausgestellt, dass es sich bei der Verteilungsproblematik um ein Gerechtigkeitsproblem handelt, das keine allgemein konsensfähige Lösung zuzulassen scheint. Dies wird anhand der Gerechtigkeitstheorie von Rawls erläutert, deren Mängel zum Projekt einer realistischen Theorie der Politik führen. Der politische Realismus macht deutlich, dass es einer Demokratisierung der Allokationspraxis bedarf. Der Artikel endet mit dem Plädoyer, Spenderorgane nach dem Zufallsprinzip zu allozieren.