Das Konzept des dogmatischen Beweises am Beispiel der Unsterblichkeit der Seele
Abstract
Melchior Canos Hauptschrift _De locis theologicis_, deren Genese in die Mitte des 16. Jahrhunderts zu datieren ist, stellt durch die Konzeption der Orte einen deutlichen Einschnitt in der Geschichte der theologischen Methodologie dar. Nach Canos Ansicht ist der Theologe unter Zuhilfenahme der angeführten zehn Orte der Theologie und gestützt auf die daraus entnommenen Argumente in der Lage, Glaubensgegnern in der Disputation über theologische Prinzipien, Schlussfolgerungen und Fragestellungen entgegenzutreten – wie beispielsweise in der von Cano im zwölften Buch für den Studenten der Theologie als Muster abgefassten Diskussion über die Unsterblichkeit der Seele. Die vorliegende Studie versucht, gerade anhand dieser theologischen Fragestellung Canos Konzept des dogmatischen Beweises zu analysieren und nachhaltig darzustellen.