In Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirović & Tatjana Freytag (eds.),
Handbuch Kritische Theorie. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 781-796 (
2019)
Copy
BIBTEX
Abstract
Joachim Hirsch gilt als einer der wichtigsten Exponenten einer Frankfurter Kritik der politischen Ökonomie, obwohl er sich selbst nicht zum engeren Kreis der Frankfurter Schule zählt. Das besondere Verdienst von Joachim Hirsch ist die frühe Rezeption der Regulationstheorie und die Integration post-strukturalistischer Theorieansätze in die Kritik der politischen Ökonomie. Zu seinen bekanntesten und breit rezipierten Veröffentlichungen zählen „Wissenschaftlich-technischer Fortschritt und politisches System“, „Staatsapparat und Reproduktion des Kapitals“, „Das neue Gesicht des Kapitalismus“, „Der nationale Wettbewerbsstaat“, „Die Zukunft des Staates“ und „Materialistische Staatstheorie“. Hirsch gehört neben Alex Demirovic und Bob Jessop zu den wichtigsten deutschsprachigen staatskritischen Autor_innen, die ihn in die Nähe zu anarchistischen Positionen rücken Anarchismus. Marxismus. Emanzipation. Gespräche über die Geschichte und die Gegenwart der sozialistischen Bewegung. Die Buchmacherei, Berlin, S. 105–128, 2012). Das folgende Interview zielt darauf ab, die Rolle und Bedeutung der Kritik der politischen Ökonomie für die frühe und aktuelle Frankfurter Schule aus der Sicht der „inneren Frankfurter Peripherie“ zu klären. Die Positionen in der Sekundärliteratur schwanken hierzu zwischen der mehrheitlichen Position des „ausgesparten Zentrums“ Soziologie im Spätkapitalismus. Zur Gesellschaftstheorie Theodor W. Adornos. zu Klampen, Lüneburg, S. 41–67, 1995) und der jüngeren Arbeiten vor allem von Dirk Braunstein, die sich darum bemühen, Adorno als Kritiker der politischen Ökonomie auszuweisen Materialistische Theorie und Praxis. Zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Kritik der politischen Ökonomie. ça-ira Verlag, Freiburg, S. 129–155, 2005; Braunstein D. Adornos Kritik der politischen Ökonomie. transcript, Bielefeld, 2011).