Politik der Leiblichkeit. Von Maurice Merleau-Ponty zu Iris Marion Young und Judith Butler

In Thomas Bedorf & Tobias Nikolaus Klass (eds.), Leib – Körper – Politik. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft. pp. 61-82 (2015)
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Abstract

Eine der grundsätzlichen Thesen von Maurice Merleau-Ponty lautet, dass unser Zur-Welt-Sein nicht ausgehend von der Instanz des Bewusstseins, sondern ausgehend von der Instanz der Leibes zu verstehen ist. Auch wenn Merleau-Ponty aus dieser These selbst kaum politische Konsequenzen gezogen hat, sind seine Überlegungen doch im Feld der politischen Philosophie von einer ganzen Reihe von Theoretikerinnen und Theoretikern aufgenommen worden, von denen ich im Folgenden zwei aufgreifen möchte: Iris Marion Young und Judith Butler. Beide, so werden ich zeigen, knüpfen in ihren Überlegungen nicht nur direkt an Merleau-Pontys Überlegungen am, um zu zeigen inwiefern der Leib sowohl Objekt als auch Subjekt des politischen Handelns ist, zugleich auch entwickeln beide dessen Überlegungen in entscheidenden Hinsichten weiter: Während uns Young vor Augen führt, dass die Persistenz von politischen Machtverhältnissen ausgehend von der Eigensinnigkeit des Leibes verstanden werden kann, zeigt uns Judith Butler ausgehend von der Idee der Geschichtlichkeit der Leibes, dass dieser als ein Ort von transformativen Möglichkeiten verstanden werden kann. Ausgehend von diesen Anknüpfungen an Merleau-Ponty durch Young und Butler werde ich abschließend argumentieren, dass ‚Weltlichkeit’, ‚Eigensinnigkeit’ und ‚Geschichtlichkeit’ drei wesentliche Momente einer Politik der Leiblichkeit sind.

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Steffen K. Herrmann
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