Abstract
Für den Umgang mit und die Reflexion von Krisen spielen Künste und Kulturen seit jeher eine Rolle. Der Beitrag geht anhand unterschiedlicher internationaler künstlerischer und ästhetischer Beispiele den kulturpolitischen Ebenen und Wirkungsweisen dieses Vermögens nach. Welche Rhythmen der Vorahnung einer Krise können Künste hervorbringen? Ist Kunst- und Kulturschaffen systemrelevant oder gar lebensnotwendig, da es dem Angesicht des Todes begegnen kann? Auf welche Art und Weise vermag Kunst- und Kulturschaffen das gemeinschaftsstiftende und partizipative Potential im verantwortungsvollen Umgang mit Krisen zu fördern? Wo droht es in kollektiv inszeniertes Selbstmitleid abzurutschen, in welchem sich jede*r die und der Nächste ist oder in einer kollektiven Masse der Wütenden aufgeht? Zu guter Letzt stellt sich die Frage, welche kulturpolitischen Schlussfolgerungen aus den Krisenmonaten gezogen werden können, um gesellschaftliche und kulturelle Resilienz zukünftig zu stärken.