Animal Enhancement und ­Disenhancement

In Johann S. Ach & Dagmar Borchers, Handbuch Tierethik: Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J.B. Metzler. pp. 227-231 (2018)
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Abstract

Parallel zur Diskussion über eine mögliche pharmakologische, chirurgische oder biotechnische ›Verbesserung‹ der Leistungsmerkmale von Menschen gibt es seit einigen Jahren auch eine Diskussion über technische Eingriffe in nichtmenschliche Tiere, die das Ziel einer Verbesserung der Eigenschaften und Fähigkeiten von Tieren verfolgen. Auch wenn die Idee eines biotechnischen Enhancement zunächst in einem humanmedizinischen Kontext entwickelt worden ist, war bald klar, dass die Möglichkeit einer Optimierung biologischer Merkmale nicht gattungsspezifisch beschränkt ist, sondern sich im Prinzip auf alle Lebewesen erstrecken kann. Entsprechend war bereits in einem der zentralen Dokumente des Enhancement-Diskurses, einem 2002 erschienenen Bericht über konvergierende Technologien zur Verbesserung menschlicher Fähigkeiten, ausdrücklich auch von einer Verbesserung tierischer Eigenschaften und von Eigenschaften der Natur die Rede. Streng genommen wurde der Zusammenhang zwischen Human und Animal Enhancement freilich bereits mit der aufkommenden Genetik zu Beginn des 20. Jahrhunderts gesehen. So war beispielsweise die AmericanBreeders’Association, die auf die landwirtschaftliche Zucht von Tieren spezialisiert war, eine der ersten Organisationen, die eine Eugenik-Forschung auch beim Menschen forderte.

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