Abstract
Obwohl insbesondere auf die Ästhetik angewandt, scheint Étienne Souriau im französischen Sprachraum mit seinem 1943 erschienen Buch Les différents modes d’existence den Anstoß für die Nutzung des Begriffs der Existenzweise gegeben zu haben. Etwas früher noch tauchen in Frankreich vereinzelt Denker aus diversen Disziplinen auf, die zwar nicht konkret von einer Existenzweise technischer Objekte sprechen, dennoch das methodische Terrain für die Konstitution einer solchen vorbereiten. Zu nennen sind hier z. B. der Ingenieur Jacques Lafitte oder der Anthropologe und Archäologe André Leroi-Gourhan, die zwar aus ihrem jeweiligen wissenschaftlichen Spezialgebiet heraus argumentieren, bei denen sich aber bereits eine charakteristische Methodik herauskristallisiert: die intensive Beschäftigung und minutiöse Analyse von technischen Objekten selbst und die leichte Konfrontation der daraus resultierenden Erkenntnis mit philosophischen Problemstellungen.