Abstract
Es bestehen tiefgreifende Zusammenhänge zwischen Leibniz' Mathematik und seiner Metaphysik. Dieser Aufsatz hat das Ziel, das Verständnis für diese beiden Bereiche zu erweitern, indem er Leibniz' Mereologie (die Theorie der Teile und des Ganzen) näher untersucht. Zunachst wird Leibniz' Mereologie primär anhand seiner Schrift “Initia rerum mathematicarum metaphysica" rekonstruiert. Dieses ehrgeizige Programm beginnt mit dem einfachen Begriff der Kompräsenz, geht dann iiber zu komplexeren Begriffen wie Gleichheit, Ähnlichkeit und Homogenität und kulminiert letztlich in der Leibnizschen Definition der Begriffe Teil, Ganzes und Komposition. Im Verlauf des Aufsatzes werden auch weitere Erkenntnisse in anderen Bereichen gewonnen, so z. B. in bezug auf die Identität des Ununterscheidbaren. Schließlich werde ich im Rahmen der vorgelegten Theorie versuchen, ein Mißverständnis bezüglich Leibniz' Analogie zwischen Monaden und mathematischen Punkten, welche sich auf die Räumlichkeit der Monaden bezieht, auszuräumen