Reichert Verlag (
1992)
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Abstract
Zum aSymposiono wie auch zu anderen Uberlieferungen des aCorpus Platonicumo fehlte bisher eine grundliche Aufarbeitung der Textgeschichte. Platons aSymposiono ist in 55 Handschriften aus dem byzantinischen Mittelalter und der Renaissance (vom 9. bis 16. Jh.) sowie in einem spatantiken Papyrus (etwa die Halfte des Textes) uberliefert. Mit einbezogen in die Untersuchung ist die Editio Princeps, 1513 von Aldus Manutius in Venedig herausgebracht, mitsamt den unmittelbar von ihr abhangigen fruhen Ausgaben sowie Marsilio Ficinos lateinische Ubersetzung, die zuerst 1484 in Florenz erschienen ist. Umfangreiche Partien wurden in allen Textzeugen verglichen. Aufgrund dieser Kollationen liessen sich nach den Grundlagen der Textkritik die Abhangigkeiten der Handschriften voneinander bestimmen. Anhand dieser Erkenntnisse kann eine neue Edition des aSymposiono erstellt werden. Ein anderer Aspekt widmet sich der Palaographie und Handschriftengeschichte. Die Beschaftigung mit der Tradierung des platonischen Werkes ist gleichzeitig eine Beschaftigung mit der Geschichte des Platonismus. Die mittelalterlichen Handschriften verweisen haufig direkt in die Kreise beruhmter byzantinischer Gelehrter und Humanisten. Ziel der Arbeit ist uber die Erstellung eines vollstandigen Stemmas hinaus die Erhellung des Zusammenhanges von Texttradierung, Geistes- und Kulturgeschichte..