Abstract
ZusammenfassungIm Verlauf der Ming- und anschließenden Qing-Dynastie stieg die Anzahl der im medizinischen Bereich tätigen Personen erheblich an. Und auch die Anzahl medizinischer Abhandlungen wuchs proportional zum Anstieg medizinischer Experten. In dieser Hochphase medizinischer Publikationen, in der das Fehlen eines institutionalisierten Zulassungssystems einem breiten Personenspektrum gestattete sowohl Medizin zu praktizieren als auch darüber zu schreiben, mussten sich die Autoren eine besondere Strategie zur Legitimierung und Aufwertung ihrer Bücher einfallen lassen, zumal seit dem 19. Jahrhundert Europäer mit der Verbreitung unterschiedlicher Techniken und Kenntnisse begonnen hatten und dadurch die ohnehin schon starke Konkurrenz noch weiter anstachelten. Einen wichtigen Faktor dieser Strategie bildete das Vorwort. Was ein Autor über sich selbst und seinen Text aussagte, wen er bat, sein Vorwort zu schreiben und was diese Leute wiederum als wichtig zur Empfehlung eines neuen Buches erachteten, ist Gegenstand des Artikels. Diese Aspekte sollen ein Bild davon vermitteln, worauf im späten chinesischen Kaiserreich medizinische Autorität und Legitimation beruhten.