Abstract
Wenn Schlick auch nicht hauptsächlich dafür bekannt ist, hat er sich doch ständig für die Fragen des Schönen und der Kunst interessiert: von seinen ersten Schriften – der 1908 erschienenen Lebensweisheit und dem Aufsatz „Das Grundproblem der Ästhetik in entwicklungsgeschichtlicher Beleuchtung“ (Schlick 1909) – bis zu den allerletzten, nämlich dem Büchlein Natur und Kultur, das Josef Rauscher 1952 aus dem Nachlass von Schlick herausgab. Ursprünglich trug dieses Buch bekanntlich den Titel Natur, Kultur, Kunst. Dieser ursprüngliche Titel lässt vermuten, dass die Kunst für Schlick keine unwesentliche Frage bedeutete und vielleicht sogar für ihn eine der wesentlichen philosophischen Fragen war, eine Frage, die als solche sozusagen der Orgelpunkt des Buches sein sollte. Leider handeln in dem veröffentlichten Buch nur die beiden letzten Seiten von der Kunst. Die handschriftliche Fassung ist nicht umfangreicher, zumindest was die Kunst betrifft. Außer den schon erwähnten Texten, die aus den ersten Jahren stammen, haben wir doch glücklicherweise einige weitere Unterlagen: unter anderem „Vom Sinn des Lebens“, ein paar Seiten der Allgemeinen Erkenntnislehre, die Vorlesungen über Schopenhauer und Nietzsche und weitere hie und da verstreute Bemerkungen.