Abstract
I. Über den Stil des Poems des Matthaios und seinen Inhalt Wir sind nicht die ersten, die sich mit dem Poem des „minderwertigen Priesters Matthaios“ über die Stadt Theodoro beschäftigen. Silvio Mercati gab es bereits im Jahr 1927 heraus, nachdem er zunächst die in ihm beschriebene Stadt fälschlich mit Theodosia (Kaffa) identifiziert hatte, den Fehler aber schon in einer Zusatzbemerkung im selben Band der „Studi bizantini“ verbesserte, in welchem er das Poem publizierte. Mercati unterzog das Gedicht einer strengen literarhistorischen Kritik. Doch seine Bewertung erweist sich nicht in jedem Punkt als stichhaltig, wenn er behauptet: „das vorgegebene Thema ist abgesehen vom Wunder die Klage und die Zerknirschung“. Eine Begeisterung des Autors für das, was er mit Sinnen wahrnimmt, ist durchaus zu verspüren. Er hat eine positive Einstellung zu dem, was er sieht, und stellt es in den Rahmen der göttlichen Schöpfung. Klage und Lobpreis der mönchischen Lebensweise treten dabei in den Hintergrund. Der Dichter schöpft diese Themen nicht aus. Nachdem er am Schluss des Poems der Eitelkeit des Lebens im Sinne des Predigers Salomo vier Verse (143–146) gewidmet hat, kehrt er zur Verherrlichung des Schöpfers zurück und beendet seine Unterweisung mit christlicher Tröstung durch die Liebe ( Vers 147–150).