Psyche 77 (3):193-221 (
2023)
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Abstract
Während seiner langjährigen Tätigkeit als Facharzt für Psychiatrie am Tavistock and Portman NHS Foundation Trust hat der Autor dieses Beitrags die Entwicklung der Gesundheitsfürsorge von Kindern mit Geschlechtsidentitätsstörung (»gender dysphoria«) aus nächster Nähe beobachtet. Der Beitrag entwickelt einige Hypothesen zu den soziokulturellen Faktoren für den plötzlichen, sprunghaften Anstieg der Zahl minderjähriger Patienten, bei denen Geschlechtsidentitätsstörungen diagnostiziert und die dann zur medikamentösen und operativen Geschlechtsumwandlung an spezialisierte Zentren überwiesen wurden, und schildert charakteristische Denkverbote in diesem Zusammenhang. Die beruflichen Bedingungen, die seinen Text beeinflussten, und die weiteren Entwicklungen in der Tavistock-Klinik wie auch in seinem eigenen Leben erläutert der Autor schließlich in einem nachstehenden Kommentar zu seinem eigenen Text.